kleine
Fluchten aus dem Alltag...
Open Kano Festival
Weerribben Wieden Holland
Wir wollten in diesem Jahr erstmalig das Open Kano Festival in
Holland besuchen. Dies fand auf dem Campingplatz de Kluft in Ossenzijl,
im Naturschutzgebiet Weerribben Wieden statt. Da wir eh gerne in diesem
Gebiet mit dem Kanu unterwegs sind, reisten die beste Ehefrau und ich
schon einige Tage früher an und schlugen unser Camp erst einmal auf dem
kleinen Campingplatz de Turftente in der Gemeinde Wetering im selben
Naturschutzgebiet auf. Hier waren wir bereits im Frühjahr für ein paar
Tage mit dem Kanu gewesen und es hatte uns sehr gut gefallen.
Mit auf dem Landy waren diesmal ein Tandem sowie ein Solocanadier
dabei. So konnte ich jederzeit paddeln gehen, auch wenn Susi mal eine
Tour aussetzen wollte.
Noch am gleichen Nachmittag machten wir eine kleine Erkundungstour
durch die umliegenden Kanäle und genossen die Ruhe und das schöne
Wetter. Ein kleiner See, normale Grachten und auch zugewachsene Kanäle
gaben sich die Klinke in die Hand und machten die Tour angenehm
abwechslungsreich.
Am nächsten Morgen startete ich gleich nach dem Frühstück eine kleine Solotour. Ich hatte die
meiste Zeit das Gewässer für mich allein, noch war kein Motorboot
unterwegs. Erst etwas später kam langsam etwas Betrieb auf den Grachten
auf.
Später unternahmen wir einen Ausflug ans Ijsselmeer und vergnügten uns
bei einem Spaziergang mit Kibbeling und schöner Aussicht. So vertrieben
wir uns die Tage
abwechselnd mit Kanutouren und Ausflügen in die Umgebung wie Giethorn
oder Lemmer. Es macht einfach Spaß in Holland gemütlich über die
Grachten zu paddeln und zwischendurch in am Ufer liegenden Gaststätten
einzukehren und die verpaddelten Kalorien wieder aufzufüllen. Ab 19 Uhr
sind dann die Hubbrücken geschlossen und
die Motorboote können nicht mehr fahren. Dann wird es total still und
das Paddeln macht einen Riesenspaß.
Wenn dann am Abend der Wind völlig zum erliegen kommt, ist es
Zeit sich selber zu erheben und bis spät in den Abend hinein auf dem
spiegelglatten Wasser seine Runden zu drehen. Im Naturschutzgebiet wird
es immer ruhiger, irgendwann haben auch die letzten Vögel ihr
Nachtquartier aufgesucht. Es ist sehr cool, wenn man dann und wann
plötzlich von einer Fledermaus im Tiefflug überholt wird. Ich habe
diese kleinen Ausflüge sehr genossen.
Am Freitagmorgen packten wir unseren Krempel zusammen und verlegten
unser Lager nach Ossenzijl. Da wir uns schon vorher online für das
Festival angemeldet hatten, ging es sehr schnell und wir fanden uns bei
guter Organisation in der German Corner auf dem Campingplatz unter
vielen bekannten Gesichtern wieder. Einige waren schon am Donnerstag
oder sogar Mittwoch angereist. Schnell wurde der Landy bezugsfertig
hergerichtet, die Boote abgeladen und das Tarp als Sonnenschutz
gespannt.
Schnell füllte sich am Freitag der Platz. Immer mehr schöne Canadier
lagen auf der Wiese und wurden umrahmt von Tipis und Kochstellen.
Man konnte alle möglichen Canadiertypen ausprobieren und es wurden
zahlreiche Workshops angeboten. Meine Workshops bestanden jedoch in der
Regel darin, zur Rezeption zu paddeln und mich in der Eisbude nebenan zu
versorgen... ;-)
Der Abend klang dann in geselliger Runde entspannt (soweit die Mücken es zuließen...) am Grill bei ausgedehnten Gesprächen aus.
Am Abend war eine Lampionfahrt mit den Festivalteilnehmern
geplant. Kurzerhand schmissen Dominik und ich alles an Taschenlampen
was wir finden konnten in den Canadier und fuhren kurzentschlossen mit.
Das sah sogar ganz gut aus mit dem leuchtenden Boot, konnte aber
mit den kreativen Holländern, welche zum Teil sogar
Wohnzimmerstehlampen in ihren Booten installiert hatten, lange nicht
mithalten. Einige hatten ihre Beleuchtung so hoch hinaus gebaut, dass
sie in Ossenzijl nicht unter der Hubbrücke hindurch passten und
steckenblieben ;-)
Am Sonntag ging es für uns leider dann viel zu früh wieder zurück nach Hause, der Alltag wartete leider auf uns...